Die Jungen Liberalen sprechen sich gegen pauschale Alkoholverbote jeglicher Form aus.
Im Frühjahr des aktuellen Jahres beschloss der Stadtrat ein sehr kontrovers
diskutiertes und äußerst prohibitives Konzept zur Umgestaltung des Nachtlebens in
Würzburg. Sehr zum Bedauern der Jungen Liberalen wurde die Resolution besonders eilig
verabschiedet, ohne dass sich auf gerechtfertigte, empirische Daten von „nicht-
Corona-Jahren“ berufen wurde.
Das bereits in diesem Sommer in Kraft tretende Konsumverbot von Alkohol und Musik in
der Sanderstraße und der Juliuspromenade ebenso wie das Lautsprecherverbot in den
Grünflächenbereichen des Mainufers und die unmittelbare Ahndung durch Bußgeld bei
Verstoß desgleichen, lehnen die Jungen Liberalen Würzburg daher größtenteils ab! Im
Bereich der Juliusspromenade von Barbarossaplatz bis zum Julius-Echter-Denkmal soll
dies jedoch bestehen bleiben.
Wir Jungen Liberalen erkennen allerdings die Notwendigkeit eines Handelns seitens der
Stadt, um Konflikte zwischen Anwohnern und Feiernden zu minimieren, und der Belastung
des Abfalles zu reduzieren.
Daher wird der Vorschlag, die Mainkaipromenade mit Beleuchtungen auszustatten,
unsererseits befürwortet. Zusätzlich fordern wir eine dauerhafte Beleuchtung entlang
des Radweges an Grünflächenbereichen neben dem Mainufer in der Sanderau. Weiterhin
sollen im Bereich der Sanderau bauliche und saisonale sanitäre Anlagen aufgestellt
werden, um das Problem des „Wildpinkels“ zu umgehen. Hiervon profitieren nicht nur
Feiernde in den Abendsstunden, sondern alle Nutzer der Mainwiesen an der Sanderau
über den gesamten Tag.
Auch ist es wichtig durch eine hohe Anzahl an Sammelplätzen für Abfall und Altglas
die Entsorgung niederschwellig zu gestalten. Daher fordern wir an den betroffenen
Bereichen mehr Abfallbehältnisse und Altglascontainer, sowie Sammelstellen für
Pfandbehältnisse.
Verbote sollten immer Ultima Ratio der Stadt sein und nicht als populistische und
„schnelle Maßnahme“ dienen.
Außerdem genießt auch das Vorhaben, das „Allerparteiliche Konfliktmanagement in
Würzburg (AKIW)“ umzusetzen die Unterstützung der Jungen Liberalen. Allerdings soll
die Sinnhaftigkeit dieser Maßnahme nach einem Jahr erneut evaluiert werden. Des
Weiteren fordern wir den Aufgabenbereich des AKIW um die Dokumentation und
Beobachtung der Entwicklung des Nachtlebens im Jahr 2022 zu erweitern. Ein Vergleich
des Nachtlebens zu den Jahren 2020 und 2021 soll vorgelegt werden.
Für besonders wichtig halten wir zudem das konsequente Vorgehen gegen Störer. Hierbei
halten wir das Ordnungsamt dazu an, bereits früher gegen Unruhestifter zu agieren.
Besonders soll gegen Ruhestörungen ab 22:00 Uhr intensiver vorgegangen werden. Bei
dieser Aufgabe soll das AKIW dem Ordnungsamt unterstützend zur Seite stehen. Dass
Polizei und Ordnungsamt Zielscheibe von Gewalt und Beleidigungen wird, darf nicht
passieren.
Als Liberale rufen wir alle Beteiligten zu ihrer Selbstverantwortung auf und rufen
die Feiernden auf, in Zukunft stärker auf das eigene Verhalten und die eigene
Verantwortung für Lautstärke und Müll zu achten. Wir wollen ein Nachtleben in
Würzburg, mit dem alle Betroffenen in Zukunft gut leben können.